Ja Himmel nochmal! Was will die Alte denn eigentlich noch? Erst jahrelang Vegetarierin, nun schimpft sie sich Umweltschützerin und jetzt kommt sie mit VEGAN um die Ecke? Was passiert als nächstes? Klingelt sie an eure Tür? Klebt sie sich auf die Straßen? Wir werden sehen…

ICH BIN JETZT VEGANERIN!

Tri-Tra-Trulla-La die Veganer sind da!
Tja, damit habe ich doch definitiv schon mal ein Klischee erfüllt, oder? Ich reibe euch jetzt nämlich ständig und immer unter die Nase, dass ich mich fortan (meistens) vegan ernähren werde! Muhahahaha!
Warum ich das mache? Weil es für mich zum großen Thema „Umweltschutz“ gehört – Ganz einfach.

Ich will mich weder als besseren Menschen hinstellen, noch andere missionieren. Was ich allerdings ganz klar möchte: zum Nachdenken anregen. Von mir selber würde ich behaupten ziemlich reflektiert zu sein und Dinge grundsätzlich zu hinterfragen. Recherchieren ist mein Leben und deshalb springe ich nie (okay selten) einfach so in ein Thema rein. Ihr könnt mir glauben wenn ich sage, dass ich mich seit vielen Jahren mit dem Thema befasse. Und das sogar ohne dass es auch nur irgendjemand mitbekommen hat.
Dennoch mache ich das alles nun öffentlich – Hier auf dem Blog und auf meinem YouTube-Kanal – Weil ich weiß, dass es viele da draußen gibt die Vorurteile haben, unsicher sind oder sich über ihre Ernährung kaum bis gar keine Gedanken machen.
Deshalb möchte ich mich über viele Plattformen austauschen, meine Expertise weitergeben, aber selber auch von jenen lernen, die das alles schon viel viel länger machen als ich.

ZURÜCK AN DEN ANFANG

Um zu verstehen warum ich diesen krassen Schritt in Richtung vegan gegangen bin, müssen wir viele Jahre zurückreisen.

Schon immer habe ich mich als Tierfreund bezeichnet. Klar! Wer findet Tiere denn nicht süß? Hunde, Giraffen und Schafe zählen schon seit meiner Kindheit zu meinen absoluten Lieblingstieren. Während ich also voller Begeisterung Giraffen im Zoo angaffte, mit meinem Hund spazieren ging und jedes Mal ausflippe wenn ich eine Schafsherde sehe (ja auch heute noch mit 35 Jahren) – Schaufel ich mir auf der anderen Seite das Hühnerfrikassee rein. Ja, es war ausgerechnet Hühnerfrikassee welches mich vor bald 10 Jahren zur Vegetarierin machte.
Da saß ich nun also. Zu meiner linken meine Hündin der ich über den Kopf streichelte – Zu meiner rechten Hühnerfrikassee und ich begann nachzudenken…
Wie kann es eigentlich sein, dass ich mich als Tierfreundin bezeichne, während ich auf der einen Seite einen Hund streichle und auf der anderen Seite Hühnchen esse? Tja. Dieser Gedanke, diese Doppelmoral und die Tatsache dass ich im Urlaub, der kurz vorher stattgefunden hatte, jeden Tag Fleisch aß, machte mich von einen auf den anderen Tag zur Vegetarierin.

Ursprünglich wollte ich nur eine vegetarische Woche, um auszuprobieren. Daraus wurde dann ein Monat und einfach Gewohnheit. Nach 25 Jahren sagte ich dem Fleisch und dem Fisch auf Wiedersehen und fühlte mich gut. Nicht nur mental, sondern tatsächlich auch körperlich. Hatte ich vorher hin und wieder Magen-Darm-Probleme, waren diese weg. Müdigkeit und Antriebslosigkeit? Weg. Meine Blutwerte? Top.
Ich habe also nur gewonnen.

DER VERZICHT AUF FLEISCH

Mein Verzicht auf Fleisch war nicht schwer. Zugegeben Rind-, und Schweinefleisch aß ich schon vorher nicht bzw. kaum – Einzig Hühnchen kam häufig auf den Teller. Mehrfach in der Woche. Auch mal aufs Sandwich. Definitiv im Burger und natürlich im Hühnerfrikassee.
Nun hieß es aber umdenken und auf andere Produkte zurückgreifen.

Tja, vielleicht könnt ihr euch denken was das für Welle schlug? Plötzlich gab es in der Familie lauter Ernährungsexperten! Ich wusste gar nicht, wie viele Menschen in meinem Umfeld Ernährungswissenschaften studiert hatten. Es war erstaunlich.
Mit der ersten Schwangerschaft wurden es sogar noch mehr!
Ob ich denn nicht wüsste, dass ich meinem Baby schaden zufüge?? Jetzt müsse ich doch endlich mal wieder Fleisch essen. Zumindest Fisch! Kind! Iss Fisch! Du weißt schon Omega-3-Fettsäuren und so (ja nee… is klar).
Fun Fact: Ich habe in keiner der Schwangerschaften Fleisch oder Fisch gegessen und wisst ihr was? Alle drei kamen gesund und munter auf die Welt. Sie hatten top Werte, ich hatte top Werte. Ich musste nicht mal am Ende der Schwangerschaft Eisentabletten nehmen. Wie kann das sein? So ganz ohne Fleisch und Fisch? Schätzungsweise bin ich doch mit dem Teufel im Bunde.

WARUM NUN VEGAN?

Mit den Jahren kam immer öfter der Gedanke des Veganismus auf. Könnte ich das? Ist es mir zu krass? Was ZUM TEUFEL soll ich denn dann noch essen? Und diese ganzen Ersatzprodukte? Das steckt doch Kram drinnen, der nicht gesund sein KANN! (Genau wie in verarbeiteter Wurst…)

Massentierhaltung. Kükenschreddern. Geflügelpest. BSE. Milchkühe.

Man kennt es alles. Ein kurzer Aufschrei in der Medienwelt. Empörung beim Konsumenten! Und beim nächsten Einkauf? Milch, Eier, Käse. Na nu? Das ist wohl dieses Verdrängen, die wir so gut können.
Ich ebenfalls.
Während ich schon lange keine pure Milch mehr konsumiere, weil sie mich absolut anwidert, kippe ich sie aber fröhlich in den Kartoffelbrei (nur echt mit einem ordentlich Stück Butter). Hüttenkäse aufs Brot, weil ich brauch ja Proteine und das Rührei zum Sonntag ist natürlich Pflicht.
Doppelmoral? Ja, für mir persönlich schon.
Heuchelei? Nein, Verdrängung.
Verschwindet die Milch in den Kartoffeln, ist sie aus dem Sinn.
Ist das Rührei erst mal auf dem Teller, denke ich nicht mehr daran wo es herkommt.
Von Butter, Frischkäse und Co brauche ich gar nicht erst anfangen. Ich WEIß dass da Milch drinnen ist, aber ich verdränge es.
Pardon, verdrängte.

Aber den Kühen geht es doch gut? Ich kaufe Bio-Milch! Haaaalloooo? Die grasen den ganzen Tag!
Und dann kamen Soko Tierschutz und Robert Marc Lehmann.
In diesem Video deckten sie das dunkle Geheimnis der Milchbetriebe auf (TRIGGERWARNUNG: Tierquälerei. Schaut es euch nur an, wenn ihr mental dazu in der Verfassung seid!)
Milchkühe wie sie typisch sind in Deutschland. Und nein: Sie stehen nicht den ganzen Tag auf der Wiese und erfreuen sich an den Alpen.
Wie gesagt: Eigentlich nichts neues. Es dennoch so geballt vor den Latz geknallt zu kriegen, anschließend weiter zu recherchieren, sich mit Tierschützern zu unterhalten und sich endlich mal selbst zu hinterfragen, gab mir den letzten Schubs.

Es spielt keine Rolle ob BIO auf meiner Milch steht.
Es spielt keine Rolle ob ihr euer Schweinefleisch beim Metzger um die Ecke kauft.
Es spielt keine Rolle ob die Hühner glücklich auf der Verpackung aussehen.

BLEIBEN WIR BEI DEN KÜHEN

Nach dem oben genannten Video, schaute ich in meinen Kühlschrank.
Milch, Quark, Joghurt, Pudding, Hüttenkäse, Tortellini, Sahne, Schokoladen, Schafskäse, Butter, …

Ich gebe zu: Das traf mich wie der Blitz.
Ich wusste dass da Milchprodukte drinnen sind. Ich wusste dass ich sie fast jeden Tag esse. Aber plötzlich kam ich mir schlecht vor. Denn mir wurde bewusst: ich bin EINE Konsumentin. Eine die von sich behauptet nicht viel Milch und Co zuhause zu haben. EINE Person.
Deutschland ist der größte Milchproduzent in der EU.
Nochmal:
Deutschland ist der größte Milchprodzent in der EU.
(Quelle: AUFGEDECKT: Das dunkle Geheimnis der Milchbetriebe – Mission: MILCH – Minute 25:00)

Glaubt irgendeiner da draußen wirklich noch, dass es Milchkühen gut gehen KANN?
Dass all die Kühe fröhlich auf der Weide stehen und freiwillig ihre Milch hergeben, die eigentlich für ihren Nachwuchs bestimmt sind?
Ich selber habe meine Kinder jeweils 1 Jahr gestillt. Man stelle sich vor, jemand nimmt mir meine Babys weg, zapft meine Milch ab, damit jemand anderes diese trinken kann, obwohl es nicht überlebenswichtig ist und meine eigenen Kinder bekommen Milchersatz. Wie absurd ist das bitte?
Keiner braucht Kuhmilch. Einzig die Kälber brauchen es. Aber denen wird lieber ein Stachelhelm aufgesetzt, damit dieser ihnen Schmerzen zufügt, wenn sie an den Euter der Mutter wollen. Den Kälbern wird lieber ein Ring durch die Nase gerammt (Viehsaugentwöhner), damit sie der Mutter weh tun und diese sie wegschubst. Und glaubt nicht, dass das Einzelfälle sind. Das ist die bittere und abartige Realität.
(Quelle: AUFGEDECKT: Das dunkle Geheimnis der Milchbetriebe – Mission: MILCH – Minute 18:24)

WAS SOLL DIESER POST?

Der Klimawandel spielt eine entscheidende Rolle, warum ich mich zukünftig anders ernähren möchte. Dass die Massentierhaltung für einen großen Teil an CO2 verantwortlich ist, muss ich 2023 wohl niemanden mehr erzählen. Und wieder muss ich mich wiederholen: JEDER da draußen kann dagegen etwas machen. Entscheidet euch für eine vegane Woche oder einen veganen Tag. Oder lasst es und macht etwas anderes! Überdenkt euren Konsum. Beim nächsten Einkauf darauf achten, dass kein Palmöl im Einkaufswagen ist. Bringt eure Kinder nicht mit dem Auto die 500 Meter in die Schule. Schaut Dokus. Lest Bücher. Spendet Geld, statt den Zoo zu besuchen.
Wenn ihr euch mit dem Thema auseinandersetzt, dann werdet ihr merken: Es gibt EINE SACHE die IHR ändert könnt!

Und wenn es ein veganer Tag in der Woche ist, freut sich euer Gaumen über neue Speisen. Und nein; Alternativprodukte sind nicht per se ungesünder. Das kommt nur von jenen „Ernährungsexperten“, die sich noch nie mit dem Thema Lebensmittel und vegan auseinandergesetzt haben. Ihr braucht die Alternativprodukte nicht mal, wenn ihr nicht möchtet. Aus Erfahrung kann ich aber sagen: Mir haben sie sehr geholfen.

Schaut euch gerne das mehrfach verlinkte Video von Soko Tierschutz und Robert Marc Lehmann an. Macht euch euer eigenes Bild und verschließt nicht mehr die Augen. Probiert in kleinen Schritten etwas zu ändern.
Und falls ihr dann auch Lust habt vegane Gerichte zu probieren, dann gibt es hier künftig weitere Rezepte die ihr gerne nachkochen und backen könnt. Eines habe ich schon für euch: Linsenbolognese.

In diesem Sinne:
Springt gerne auf meinen YouTube-Kanal, der künftig mit dem Thema gefüttert wird. Ihr bekommt weiteren Input in meine Vegan-Reise, Rezepte und Gedanken.

Sonnige Grüße,
Chrissy

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• Weitere Beiträge: Willkommen 2023 – Was ändert sich?

Weitere Quellen:

• Klima Arena: Klimafaktor Fleisch: Wie klimaschädlich ist Fleischkonsum wirklich?
• Veganivore: Massentierhaltung: CO2 Bilanz von Fleisch – Schockierende Zahlen