Finnisch Lappland – Unsere Hütte
Am 13.08.2023 machten wir uns auf von Oulu in unsere finnische Hütte nach Kemijärvi. Hier gibt es nun eine kleine Besichtigung und Eindrücke.
PETSANKOLO, KEMIJÄRVI
Das hier ist wohl mit Abstand der Beitrag auf den am meisten gewartet wurde in den letzten Wochen (Monaten!). Ich nehme euch mit in unsere wunderschöne, urige finnische Holzhütte die wir für zehn Nächte bewohnt hatten und bei der ich Tränen des Abschieds vergossen habe.
Kein Urlaub tat mir bisher so gut wie dieser und daran hat die Hütte auch einen großen Anteil.
DER AUßENBEREICH
Mitten im Wald gelegen, dachte ich zunächst es handelt sich um die Hütte der Besitzer und wir holen nur fix die Schlüssel ab. Aber ich wurde eines besseren belehrt, als mein Mann uns aus dem Auto winkte. „DAS ist unsere Hütte?“, fragte ich verwundert. Jap. Das war unsere Hütte.
Ein großzügiger Carport, sodass unser Bus locker rein passte, ein Bär aus Holz vor der Tür. Ein Schuppen mit reichlich Holz, Axt und Fahrrädern (die zugegeben nicht mehr fahrtüchtig gewesen sind). Außerdem Schlitten. Neben dem Schuppen war eine vorbereitete Lagerfeuerstelle aus Steinen. Drumherum ein paar Holzblöcke. Vom Schuppen aus führte eine Schnur, mit einer Hundeleine dran, zu einem kleinen Häuschen. Die von mir zunächst fälschlicherweise als Sauna bezeichnete kleine Holzhütte entpuppte sich als kleiner Unterschlupft mit Grill und Sitzmöglichkeiten.
Und dann stand dort noch unsere große Hütte, von der aus wir die nächsten zehn Nächte die Schönheit finnisch Lapplands entdecken sollten.
Tja und sonst? Bis auf die Schotterstraße die uns zu der Hütte führte, war nichts weiter als Wald und Blaubeeren zu sehen. Alles war dicht bewachsen mit Farn und Blaubeersträuchern. Hier und da sah man schmale Tierpfade. Bäume soweit das Auge reicht. Keine andere Hütte, keine anderen Autos. Nur die Natur, die Hütte und wir.
DIE FINNISCHE HÜTTE VON INNEN (ERDGESCHOSS)
Über zwei Treppenstufen gelang man in die Hütte. Also theoretisch. Praktisch haben wir Minuten gebraucht um die Tür aufzubekommen. Gibt es in Finnland ein besonderes System zum Öffnen der Türen? Ich bin ehrlich mit euch; wir haben TAGE gebraucht bis wir verstanden haben wie alles funktioniert. Es gibt sogar extra Videos die einem das erklären. Aber ganz wichtig! Vergesst NIEMALS eure Schlüssel. Auch nicht wenn ihr nur auf den Balkon oder die Terrasse geht, sonst kommt ihr nicht mehr rein.
Im Eingang gibt es eine sehr kleine Garderobe die für uns ausreichend gewesen ist, da man zum Beispiel auch Schuhe oder Jacken im Badezimmer bequem aufbewahren kann. Ein großer weißer Klotz, der zunächst an einen Kühlschrank erinnert, nimmt viel Platz ein. Dieser ist allerdings dafür da um nasse Wäsche schnell wieder trocken zubekommen, immerhin machten wir in einem Skigebiet Urlaub.
Durch eine weitere Tür kam man in den geräumigen Flur. Links davon war das Badezimmer bzw der Hauswirtschaftsraum. Auch dort gab es wieder eine Trockenkabine. Eine Waschmaschine und eine Arbeitsplatte mit Waschbecken und Stauraum. Eine ebenerdige Dusche und, wie kann es anders sein, natürlich auch eine finnische Sauna. Auf die habe ich mich besonders gefreut. Neben dem Badezimmer gab es eine extra Toilette mit Waschbecken.
Rechts vom Flur kam man in den kleinen Schlafbereich. Ein Bett, ein Schrank, etwas zum ablegen. Zwei Fenster. Nicht viel, aber genau richtig. Eben alles was man braucht.
Weiter in den Wohnbereich.
Hier ein kleines Manko: Auf dem wunderschönen, steinernen, gemütlichen Kamin war ein ausgestopfter Auerhahn, während an einem Holzbalken zwei ausgestopfte Eichhörnchen ihr Unwesen trieben. Um ehrlich zu sein verstehe ich nicht warum man sich tote Tiere in die Hütte stellt, aber gut, das war bereits vorher ersichtlich und ich wusste dass sie da sind.
Von den Tieren abgesehen war es an Gemütlichkeit kaum zu übertreffen. Über dem kleinen Tisch im Wohnbereich war ein dicker Holzbalken der kleine Lämpchen enthielt und ein gemütliches Licht zauberte. Große Fenster zeigten uns den atemberaubenden Wald und die Vorhänge, gemeinsam mit der Couch, rundeten alles ab. Unterhalb der Treppe stand ein Fernseher und es gab einige DVDs – Von Harry Potter über Kevin allein zu Haus bis hin zu Stirb Langsam war einiges vertreten. Genutzt haben wir diesen Fernseher genau einmal um eine Sendung auf National Geographic zu schauen.
Auch die Küche befand ich sich im Erdgeschoss und war mit allem ausgestattet was man brauchte. Spülmaschine, Mülleimer, Ofen, Herd. Ein Holztisch mit zwei langen Bänken. Teller, Tasse, Topf. Pfannen, Schüsseln, Messer – Es war einfach alles vorhanden.
Zwischen Wohnbereich und Küche kam man noch auf die geräumige Terrasse, die mit Stühlen und einem kleinen Tisch ausgestattet war. Besonders schön: es hingen Lampen von der Decke, die mit Kerzen ein wunderschönes Ambiente zauberten. Teelichter gab es reichlich in der Küche und ich habe sie rege genutzt. Wir haben vor der Abreise aber wieder aufgefüllt.
DIE FINNISCHE HÜTTE VON INNEN (OBERGESCHOSS)
Vom Wohnbereich aus führte eine (recht steile) Treppe nach oben. Dort gab es zum einen eine Galerie mit einem Sofa, welches zu einem Bett umgewandelt werden konnte. Ein weiterer Fernseher und eine Playstation 2 (hallo Nostalgie!) mit zahlreichen Spielen waren ebenfalls vorhanden. Den Kindern zeigten wir die Konsole allerdings erst zwei Tage vor Abreise (*hust*).
Es gab zwei Kommoden, eine war mit Büchern und Spielen bestückt. Außerdem kam man von der Galerie aus auf den Balkon, auf dem wir in Schlafsäcken unsere letzte Nacht verbrachten.
Ein zweiter (recht großzügiger) Raum war ebenfalls gegeben, dort standen zwei Betten und ein Schreibtisch. Die Jungs haben es sich dort gemütlich gemacht und geschlafen. Hin und wieder hat der Mittlere auch gerne auf dem Sofa in der Galerie gepennt.
Decken, Kissen und Co waren reichlich vorhanden. Um etwas Geld zu sparen und weil wir durch den Bus einfach die Möglichkeit haben alles mitzunehmen, hatten wir eigene Bettwäsche, Handtücher und Geschirrtücher dabei.
Ein Babybett stand auch noch zur Verfügung, aber das brauchten wir nicht.
FAZIT
Ich denke wer mir auf Instagram folgt, der wird mitbekommen haben wie verliebt ich in unsere finnische Hütte gewesen bin. Der Urlaub hätte ewig dort weitergehen können. Es war einfach traumhaft schön. Nicht nur dass es die bisher schönste Unterkunft in all unseren Urlauben gewesen ist, das ganze drumherum. Das ganze Ambiente. Die Abgeschiedenheit und diese verdammte Ruhe haben einfach dafür gesorgt, dass es unvergesslich bleibt.
Falls ihr euch mehr Fotos von der Hütte anschauen wollte, dann hüpft gerne auf diese Seite hier und stöbert. Von mir gibt es eine dicke Empfehlung dort einmal Urlaub zu machen.
(Die verlinkten Seiten sind KEINE Affiliate-Links!
Ich habe nichts davon wenn ihr sie besucht oder etwas bucht.)
Die Besitzer lernten wir übrigens nicht kennen. Wir hatten lediglich kurz telefoniert und bekamen eine Nachricht über den Code, damit wir den Schlüssel holen konnten. Bei der Abreise haben wir den Schlüssel wieder in das Fach gelegt. Hätten wir allerdings etwas gebraucht oder Fragen gehabt, hätten wir uns jederzeit bei der Familie melden können.
Sonnige Grüße,
Chrissy
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- Ein weiterer Beitrag: Norwegentrip #1 – Die Überfahrt nach Schweden
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